Climate-Fiction (Cli-Fi) ist ein narratives Genre, das spekulative und ökofuturistische Geschichten über Welten während und nach der Klimakatastrophe erzählt. Es reicht von dystopischen bis zu utopischen Erzählungen und spiegelt naturwissenschaftliche und technologische Entwicklungen wider. Angesichts aktueller ökopolitischer Herausforderungen gewinnt Cli-Fi zunehmend an Bedeutung. Im deutschsprachigen Raum sind viele konzeptuelle Langgedichte erschienen, die sich diesem Genre zuordnen oder es erweitern. Diese Lyrik könnte die utopischen Energien für die Zukunft bereitstellen und als „Archiv“ möglicher Zukünfte dienen, wie es der Poet Tim Holland formuliert. Aktuelle Themen der lyrischen Cli-Fi umfassen Climate Engineering und alternative Sorgebeziehungen. Zudem wird diskutiert, wie gattungsüberschreitend, narrativ oder multimodal diese Lyrik sein muss und welche Rolle queerfeministische und postkoloniale Utopien spielen.
Eintritt: kostenlos
Moderation und Gäst:innen:
Prof. Dr. Eckhard Schumacher (Literaturwissenschaftler, Greifswald, sowie Research Fellow des ERC-Projekts)
Prof. Dr. Sophie Witt (Literaturwissenschaftlerin, Hamburg)
Rike Scheffler (Lyriker*in und Performer*in)
Diese Diskussionen finden im Rahmen der Poetry-Debates-Reihe des ERC-geförderten Projekts „Poetry in the Digital Age“ unter dem Titel „Lyrik nach der Natur“ statt. Veranstalter des Projekts sind das ERC-Projekt „Poetry in the Digital Age“, kuratiert von Antje Schmidt und Prof. Dr. Claudia Benthien. Weitere Informationen sind auf der Website von „Poetry in the Digital Age“, visuelle Eindrücke gibt es auf dem Instagram Profil von Poetry in the Digital Age.
Foto: Johannes Heldén: First Contact, 2011, Mixed-Media-Installation; Fotograf: Carl Henrik Tillberg