In der Ukraine müssen wir tagtäglich unfassbare Gräueltaten gegen die Zivilbevölkerung zur Kenntnis nehmen: aufgerissene Wohnhäuser, getötete Frauen und Kinder. Vor 20 Jahren, als ein weiterer Krieg in Europa noch undenkbar schien, hat W.G. Sebald eine literarische Kontroverse ausgelöst, indem er der Nachkriegsliteratur vorwarf, den Luftkrieg der Alliierten gegen Nazi-Deutschland nicht aufgearbeitet zu haben. Das kann verschiedene Ursachen haben: die Frage nach deutscher Schuld (wer Wind sät, wird Sturm ernten) und die Schwierigkeit, das Grauen adäquat in Prosa zu übertragen. Für den Hamburger Feuersturm vom Juli 1943 gilt Sebalds Diagnose allerdings nicht: Es gibt erstaunlich viele literarische Zeugnisse. Zugleich verdeutlichen sie die genannten Schwierigkeiten. Oft misslingt die Darstellung. Der Hamburger VS stellt in diesem Sommer herausragende Texte vor.
Es lesen Christina Oskui, Reimer Boy Eilers und Margret Silvester.
Teilnahme frei, um pünktliches Kommen wird gebeten.
Raum: Grüner Raum
Veranstalter: VS – Verband deutscher Schriftsteller und Schriftstellerinnen in Hamburg
Immer am vierten Sonnabend im Monat veranstaltet der VS Hamburg seine Literaturkantine. Dann geht es von 11 bis 13 Uhr um alles, was im Literaturbetrieb wichtig ist. Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Norddeutschland sind herzlich eingeladen zu einem Austausch in zwangloser Runde. Salongespräche, Werkstattgespräche, Hinweise, Verweise. Gäste aus anderen Sparten des Literaturbetriebs sind willkommen.